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So können Sprachassistenten QR Codes ablösen 

von  Raphael Schaad

21.02.2021


Seit wir Online Medien haben existiert dieses Problem. Wie gelingt uns aus nicht klickbaren, analogen oder offline Medien den Bruch in die digitale Welt möglichst klein zu halten.

“Für weitere Informationen besuche gerne unsere Website unter w w w Punkt voicetech Punkt institute”.

Noch heute sehe ich in Fußballstadien teure Bannerwerbung, die davon ausgeht, dass Menschen Domains sehen, sie sich merken, dann unmittelbar zu ihrem Endgerät laufen, dieses entsperren, den Browser suchen und dann in der Adresszeile hoffen, ihr Kurzzeitgedächtnis hat sich alles richtig gemerkt. Wer macht sowas? Wer folgt solchen Call to Actions?

Deshalb wurden dann QR Codes erfunden. Die sich anfangs fast keiner und inzwischen ein wenig besserer Beliebtheit erfreuen. Aber sie haben nach wie vor ein paar Nachteile. Sie sind für bewegte Bilder wie Fernsehwerbung, bewegte Außenwerbung oder Bandenwerbung nicht nutzbar. Keiner hat so schnell den Entschluss gefasst, dass ich dem Link folgen will, zücke mein Smartphone und halte die Kamera drauf, bis die Einblendung schon wieder verschwunden ist. Noch dazu muss man ruhige und klare Sicht haben und der QR Code muss groß genug sein. Im Vorbeifahren klappt das mal nicht.

In dieses ungelöste Problem hinein kommt nun eine neue Technologie. Sprachtechnologie. Es ist ohne Weiteres möglich, in Katalogen, in Fernsehwerbung, auf Flyern, in Schaufenstern, auf Plakaten, auf Autos, auf Produktverpackungen statt QR Codes sogenannte “Invocation Phrases” zu drucken beziehungsweise anzuzeigen.

“Invocation Phrases” sind das, was man einem digitalen Sprachassistenten sagen muss, damit er weiß, dass wir die Informationen zu einer bestimmten Werbung haben wollen.

Es ist wie eine Art Domain, nur leichter zu merken und zu sprechen.

Der Vorteil liegt auf der Hand, wir brauchen kein Smartphone in der Tasche oder in Reichweite, wir können einfach drauf los sprechen.

Beispiel 1: McDonalds Plakat-Werbung

Wir stehen im Auto an einer Ampel und sehen ein Plakat mit BigMac Werbung. Quasi alle Autohersteller verbauen inzwischen moderne Sprachassistenten in ihre Autos. Oft werden diese nicht nur per Sprache sondern auch per Knopfdruck am Lenkrad aktiviert. Laut voicebot.ai ist die Nutzung von Sprachassistenten im Auto sogar größer als die an Smartspeakern.

Zurück zum McDonalds Plakat. Wir sehen die Invocation Phrase und müssen sie einfach nur ablesen. “Alexa, frage McDonalds nach dem BigMac Gutschein”. Dann öffnet sich ein Amazon Alexa Skill, er liest Deine Daten aus dem Account aus und sendet Dir anschließend einen Gutschein wahlweise per E-Mail oder WhatsApp zu.

Die Hände können die ganze Zeit am Lenkrad bleiben. Nach der Konversation mit Alexa läuft die Musik einfach weiter. Der hungrige Fahrer freut sich auf seinen Burger und hat ein gutes Gefühl etwas gespart zu haben, McDonalds hat einen Kunden mehr, seine Kontaktdaten, weiß wo er dann einkaufen gegangen ist und kann bestimmen, ob die Kampagne sich gelohnt hat (oder im Marketing-Denglisch einen hohen Return on Ad Spend hatte).

Beispiel 2: Fernsehwerbung für den neuen elektrischen Ford

Die Fernsehwerbung präsentiert ein ganz besonders tolles Auto. Es kann alles und ist einzigartig undso. Am Ende der Werbung wird darauf hingewiesen, dass man sich kostenlos eine Probefahrt buchen kann, wenn man seinem digitalen Assistenten sagt: 

“Alexa (OK Google), frage Ford Mustang nach einer Probefahrt.”

Der Zuschauer der Werbung ist aus dem Häuschen, und wiederholt einfach nur den Satz laut zu seinem Smart-TV. Auch dieser hat inzwischen häufig mehrere Sprachassistenten wie den Google Assistant oder Amazon Alexa integriert und reagiert auf den Sprachbefehl.

Der Sprachassistent hat die persönlichen Daten des Nutzers hinterlegt. Auf Nachfrage darf Ford für die Buchung der Probefahrt darauf zugreifen. 

So kann ihm eine Probefahrt im nächstgelegenen Autohaus angeboten werden. Der Fernsehzuschauer kann dann direkt an seinem Fernseher einfach per Sprachbefehl die Probefahrt buchen. Ihm werden freie Termine vorgeschlagen und nach einem kurzen Dialog kommt die Bestätigung mit Umbuchungsmöglichkeiten per E-Mail ins Postfach.

Vorteile von Call to Actions per Sprachbefehl:

  • Man braucht keine Geräte in Reichweite, sie entsperren und diverse Apps zu suchen
  • Die Befehle lassen sich leichter merken als URLs
  • Es ist neu, die Nutzer interessiert es, ob das wirklich klappt und daher wollen sie es viel eher ausprobieren
  • Es klappt nicht nur zu Hause per Smartspeaker, sondern auch unterwegs mit dem Smartphone oder über Kopfhörer/Hearables, von denen sehr viele auch schon sprachgesteuert sind 
  • Kampagnen werden messbar
  • Marken werden interaktiv erlebbar und zwar nicht nur visuell sondern mit einem Sinn mehr auch auditiv

Fallen Dir weitere Beispiele ein oder hast Du Fragen? Dann schreib sie mir einfach hier unten in die Kommentare. Ich freu mich von Dir zu lesen.